Astronomische Nebel
Als Nebel (althochdeutsch: nebul / lateinisch: nebula, „Wolke“) oder Nebelflecke wurden in der Astronomie ursprünglich alle leuchtenden flächenhaften Objekte an der Himmelskugel bezeichnet. Dazu gehörten auch Sternnebel, also Galaxien (Spiralnebel) und Sternhaufen, da sie bei geringer Auflösung im Teleskop oder mit blossem Auge als Nebelflecke erscheinen.
Heute wird die Bezeichnung kosmischer Nebel jedoch fast ausschliesslich für interstellare Wolken aus Staub und Gas verwendet, die je nach Art ihres Leuchtens in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
• Emissionsnebel, die angeregt durch das Licht heisser Sterne selbst Licht aussenden
• Reflexionsnebel, die das eingestrahlte Licht naher Sterne reflektieren
• „Planetarische“ Nebel, bei denen die abgestossenen Gashüllen eines heissen Sterns von diesem zum Leuchten angeregt werden
• Supernovaüberreste, die mit hoher Geschwindigkeit auf die interstellare Materie treffenden und dadurch zum Leuchten gebrachten Gashüllen, die in der Supernova eines Sterns fortgeschleudert wurden
• Dunkelnebel (Dunkelwolken), die das Licht dahinterliegender Objekte absorbieren, also nicht leuchten
• Aussergalaktische Nebel: Dies sind ausnahmslos Galaxien
Ebenfalls als Nebel bezeichnet wird in der Astronomie der Sonnennebel, die Gaswolke, aus der sich das Sonnensystem gebildet haben soll.
Am Firmament lassen sich Nebel manchmal nicht so klar trennen wie in der Theorie. Einerseits haben auch Emissionsnebel noch reflektierende Anteile. Ausserdem kommen Reflexions- und Emissionsnebel oft miteinander vermischt vor: solche Gemische werden auch als diffuse Nebel oder chaotische Nebel bezeichnet. Ein typisches Beispiel ist der berühmte Orionnebel.
Der Staub, der bei Reflexionsnebeln so prächtig erstrahlt, führt in anderen Fällen zu absoluter Schwärze - die aber für den Beobachter ihren eigenen Zauber entfaltet: in Dunkelwolken.